Die Proteste gegen Erdogan markieren einen entscheidenden Punkt. Deutsche Spitzenpolitiker müssen sich für die Freiheit von Ekrem Imamoğlu einsetzen.- Kommentar von Wolf Wittenfeld. Weiterlesen
2,2 Millionen Menschen demonstrieren in Istanbul
Als Reaktion auf die Repressionen der Regierung, Festnahmen und Inhaftierungen versammelten sich heute Hunderttausende Bürger im Stadtteil Maltepe, um Gerechtigkeit, ein menschenwürdiges und sicheres Leben zu fordern. Der für die Kundgebung vorgesehene Bereich war überfüllt, und die Menschen durchbrachen Polizeibarrikaden, um das Gelände zu erweitern.
„2,2 Millionen Menschen demonstrieren in Istanbul“ weiterlesenTürkei: Gemeinsam gegen die AKP
Noch bevor der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu vergangene Woche verhaftet wurde, gingen bereits zahlreiche Studierende in der Türkei auf die Straße. Sie protestierten dagegen, dass İmamoğlu sein Universitätsabschluss aberkennt wurde – eine Voraussetzung, um Präsident der Türkei zu werden. Doch die Studierenden gingen nicht nur für den CHP-Politiker auf die Straße, sondern auch für sich selbst. Eine von ihnen ist die 23-jährige Ceren. Sie studiert an der Universität Istanbul Französische Sprache und Literatur. Sie hat keine Angst davor, während der Proteste verhaftet zu werden – vor einer Zukunft in Armut und Unsicherheit schon. (Quelle: ND-Aktuell)
1.879 Personen bei den Saraçhane-Protesten festgenommen, 260 inhaftiert
Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya gab bekannt, dass in Zusammenhang mit den Protesten nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu insgesamt 1.879 Personen festgenommen wurden. Davon wurden bereits 260 inhaftiert, 468 Personen erhielten gerichtliche Auflagen und 662 Verdächtige befinden sich noch in der Bearbeitung. Der Rest wurde vorübergehend nach Hause geschickt, Verfahren können noch folgen.
„1.879 Personen bei den Saraçhane-Protesten festgenommen, 260 inhaftiert“ weiterlesenRTÜK-Zensur: Strafen für Tele1, Halk TV, Sözcü TV und NOW TV
Die türkische Rundfunk- und Fernsehaufsichtsbehörde RTÜK hat wegen der Berichterstattung über Ekrem İmamoğlu harte Strafen gegen mehrere Fernsehsender verhängt, darunter 10-tägige Sendepausen. Auf der Sitzung der RTÜK am 27. März wurden die härtesten Strafen gegen Sender verhängt, die über den politischen Prozess gegen den Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu berichtet hatten.
„RTÜK-Zensur: Strafen für Tele1, Halk TV, Sözcü TV und NOW TV“ weiterlesenTürkei: Zwei Journalistinnen in U-Haft
Die Journalistin der Tageszeitung Evrensel, Nisa Sude Demirel wurde heute Morgen gegen 6.00 Uhr bei einer Hausdurchsuchung von Polizeibeamten festgenommen. Demirel, die über die Saraçhane-Proteste und den Boykott der Universität berichtete, wurde in die Anti-Terror-Abteilung der Istanbuler Sicherheitsdirektion gebracht. Die Polizei durchsuchte auch das Haus der Reporterin. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass 20 Personen auf der Verhaftungsliste stehen, darunter auch Demirel. Ebenfalls wurde die Reporterin der ETHA-Presseagentur, Elif Bayburt, von der Polizei festgenommen. Bayburt befindet sich ebenfalls in der Anti-Terror-Abteilung der Istanbuler Sicherheitsdirektion.
„Türkei: Zwei Journalistinnen in U-Haft“ weiterlesenErdoğan-Regierung, Volk und Demokratie in Bewegung: Was passiert in der Türkei?
Die Verhaftung und Amtsenthebung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem İmamoğlu sowie von mehr als 100 Stadtverwaltern durch die Erdoğan-Regierung war der Tropfen, der das Fass in der Türkei zum Überlaufen brachte. Die Operation, die darauf abzielte, İmamoğlus Präsidentschaftskandidatur zu verhindern, wurde als vollständige Abschaffung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in einem seit Jahren autoritär regierten Land betrachtet. Dies führte seit dem 19. März zu landesweiten Protestaktionen mit Millionen von Teilnehmern. In der Türkei, wo Erdoğan alle Mittel einsetzt, um seine Macht zu sichern, gingen vor allem in den Großstädten Menschen auf die Straßen, um ihre demokratischen Rechte zu verteidigen.
„Erdoğan-Regierung, Volk und Demokratie in Bewegung: Was passiert in der Türkei?“ weiterlesenTürkei: Festnahme von Oppositionellen gehen weiter
In den frühen Morgenstunden wurden bei Hausdurchsuchungen in 10 Provinzen in und um Istanbul zahlreiche Mitglieder der Demokratische Partei der Regionen (DBP), der DEM-Partei, der Revolutionären Partei (devrimci parti), der Partei der Arbeit (EMEP), der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP), der HDK, der SYKP und der Grünen Linkspartei festgenommen.
„Türkei: Festnahme von Oppositionellen gehen weiter“ weiterlesenPartei der Arbeit Türkei (EMEP): Die Regierung versucht erneut, das Volk zu betrügen
Wir rufen die Arbeiterklasse und alle anderen unterdrückten und ausgebeuteten Klassen auf, der Regierung eine Lektion zu erteilen!
Die Türkei tritt nun aufgrund der Entscheidung der Allianz des Präsidenten in eine verkürzte Wahlperiode ein. Trotz wiederholter Proteste seit der Ausrufung des Ausnahmezustandes gegen diese antidemokratischen Zustände haben Erdoğan und Bahçeli (Vorsitzender der rechtsextremen MHP/ Graue Wölfe; Anmerkung des Übersetzers) die falsche Entscheidung getroffen, vorgezogene Neuwahlen durchzuführen.
„Partei der Arbeit Türkei (EMEP): Die Regierung versucht erneut, das Volk zu betrügen“ weiterlesenSoli-ABO für Evrensel!
Die Pressefreiheit in der Türkei leidet. Nur noch wenige Printmedien berichten unermüdlich und kritisch über Erdogan, seine AKP und ihre Machenschaften. 3 dieser regierungskritischen Zeitungen sind die Cumhuriyet, die Evrensel und die Birgün, die durch Gerichtskosten, Verfahren und Verhaftungen mundtot gemacht werden sollen. Alle drei haben Mitarbeiter, die seit Monaten im Gefängnis ausharren, in vielen Fällen ohne Anklage. Einzelne Exemplare und Ausgaben werden konfisziert, der Verkauf verhindert, Käufer und Verkäufer kriminalisiert und mit Gewalt dazu gezwungen und genötigt, die Zeitungen gar nicht erst anzubieten oder geheim unter der Ladentheke abzugeben.
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