Im Zusammenhang mit den Protesten nach der Festnahme des Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, wurde eine Anklageschrift gegen 139 Personen gestellt. Darin werden Haftstrafen und politische Betätigungsverbote gefordert.
Nachdem der Präsidentschaftskandidat der CHP und Bürgermeister der Stadt Istanbul, Ekrem İmamoğlu, festgenommen wurde, kam es in vielen Teilen der Stadt zu Protesten. Dabei wurden zahlreiche Personen festgenommen, unter ihnen viele Studierende und junge Menschen. Nahezu 300 Personen sollen derzeit inhaftiert sein.
Wegen ihrer Teilnahme an den Protesten in Saraçhane, die infolge der Ermittlungen gegen die Stadtverwaltung von Istanbul stattfanden, wurde gegen 139 Personen – davon 104 in Untersuchungshaft – eine Anklageschrift erstellt. Die von der Generalstaatsanwaltschaft Istanbul vorbereitete Anklageschrift wirft den Angeklagten vor, gegen das „Gesetz über Versammlungen und Demonstrationen“ verstoßen zu haben, und fordert jeweils bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.
Darüber hinaus wird in der Anklageschrift auch für viele der Angeklagten ein politisches Betätigungsverbot verlangt. Zu den Betroffenen zählt unter anderem Berkay Gezgin, bekannt als Urheber des Slogans „Her şey çok güzel olacak“ („Alles wird sehr schön“) und seit Kurzem Mitglied des Parteirats der CHP. Auch weitere junge Menschen, die in politischen Parteien und Jugendorganisationen aktiv sind, sollen betroffen sein.
Die Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft Istanbul wurde vom 49. Strafgericht erster Instanz (Asliye Ceza Mahkemesi) angenommen.